HPV - Humane Papillomviren

Infektion und Krebsvorstufen des Gebärmutterhalses, Chronische Erkrankungen am äußeren Genitale (Vulva) und Feigwarzen

Bei einer Infektion mit HPV ist das Ziel der Gynäkologischen Klinik für möglichst nur erkranktes Gewebe gezielt in einem schonenden Eingriff zu entfernen. Dies geschieht dennoch mit höchster Sicherheit vor einem Wiederauftreten der Erkrankung.

Für die Behandlung dieser Erkrankungen steht modernste Lasertechnologie zur Verfügung. Mit Unterstützung eines Kolposkopes können auch kleinste Veränderungen frühzeitig erkannt und extrem schonend entfernt werden. Insbesondere junge Frauen, die noch einen Kinderwunsch haben, profitieren von dieser sehr zuverlässigen Methode der Behandlung. So kann ein wiederholt auffälliger Abstrich (Pap III D) oder ein pathologische Abstrich (Pap IV a) in einem kurzen ambulanten Eingriff in lokaler Betäubung dauerhaft behandelt werden.

Chronische Erkrankungen und Formanomalien der Schamlippen gehören zu sehr ernst zu nehmenden Erkrankungen. Oft werden betroffene Frauen über lange Zeit vergeblich (z.B. bei chronischem Juckreiz oder Schmerzen) behandelt. Die psychische Belastung und die sexuelle Beeinträchtigung sind durch diese Erkrankungen oft erheblich. Die Gynäkologische Klinik des Zentrums für Frauenheilkunde bietet eine Spezialsprechstunde für Frauen mit krankhaften Veränderungen des unteren weiblichen Genitaltraktes, d.h. Erkrankungen der Haut und Schleimhäute des Scheideneinganges, der Schamlippen, der Scheide und des Gebärmutterhalses, an. In dieser Sprechstunde werden Patientinnen betreut, bei denen anlässlich einer Vorsorgeuntersuchung ein auffälliger Zellabstrich oder eine sonstige Haut- und Schleimhautveränderung festgestellt wurde. Hierbei handelt es sich u. a. beispielsweise um:

  • Krebsvorstufen
  • Feigwarzen
  • Erkrankungen durch Viren wie "Humane Papillomaviren" oder "Herpesviren", aber auch durch spezielle Bakterien.

Durch eine spezielle Diagnostik mit besonderen optischen Instrumenten (Kolposkopie) und Vorbehandlung der Haut mit Farbstoffen und besonderen Lösungen kann der/die Arzt/Ärztin kleinste Hautveränderungen erkennen, selbst wenn sie mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. In einem der Sprechstunde angeschlossenen Labor werden entnommene Zellen (Abstriche), aber auch ambulant in einer Lokalbetäubung entnommene Gewebeproben (sofern nötig) untersucht.

Der Patientin wird nach Vorliegen aller Untersuchungsergebnisse ein beratendes Gespräch angeboten, in dem sämtliche zur Verfügung stehenden Therapien erklärt werden. Dies ist von besonderer Bedeutung, da Krebsvorstufen oder selbst kleinere Krebserkrankungen derart operativ behandelt werden können, dass Frauen weiterhin Kinder bekommen können und die Gebärmutter, der Scheideneingang und die Scheide nicht entfernt werden müssen (solche Veränderungen betreffen häufiger jüngere Frauen). Vielfach lässt sich selbst eine teilweise Entfernung des Gebärmutterhalses (Konisation) vermeiden.

Die Therapien werden unter dem Mikroskop (Kolposkop) mittels modernster Geräte (HF-Chirurgie, Laser-Chirurgie, LEEP= Entfernung von Gewebe vom Muttermund mit der Schlinge) durch speziell ausgebildete Ärzte durchgeführt. Im Allgemeinen sind es diejenigen Ärzte/Ärztinnen, welche die Patientinnen bereits untersucht und beraten haben.

Neben der Organerhaltung gewährleisten die modernen operativen Verfahren den Erhalt der sexuellen Integrität. Am Scheideneingang, aber auch am After, weisen junge und ältere Patientinnen nicht selten schwere Hautveränderungen auf, die mit unerträglichem Juckreiz und völligem Verlust der sexuellen Aktivität einhergehen (Lichen sclerosus oder früher Kraurosis vulvae genannt). Hier kommen modernste Medikamente zur Anwendung. Bei schwersten Krebsvorstufen, die alle genannten Organe umfassen, werden Vorbereitungen getroffen, um durch Hautverpflanzung und durch Neubildungen von Scheide und Scheideneingang der Patientin ein völlig normales Sexualleben zu ermöglichen.