Rekonstruktion der Brustwarze und des Warzenvorhofes

Die Neubildung der Brustwarze stellt das "I-Tüpfelchen" der Brustrekonstruktion dar. Die Brustwarze sollte nie in der ersten Operation mit dem Aufbau der Brust durchgeführt werden, da es in dem ersten ½ bis ¾ Jahr nach der Operation noch zu deutlichen Formveränderungen kommen kann, und das Endergebnis letztendlich erst nach dieser Zeit zu beurteilen ist. Auch sollten angleichende Korrektur-Operationen der Gegenseite zunächst durchgeführt werden, um die Position der neuen Brustwarze korrekt bestimmen zu können. Es gibt grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten zur Bildung der Brustwarze.


Aufbau der Brustwarze durch Gewebeverschiebung vor Ort

Operative Technik
Vor der Operation bestimmen die Patientinnen die Position der neuen Brustwarze vor dem Spiegel. Der Aufbau der Brustwarze erfolgt durch Verschiebung von kleinen Hautarealen vor Ort. Aus dem vorhandenen Gewebe kann mit verschiedenen Techniken eine neue Brustwarze geformt werden. Die Brustwarze muss zunächst deutlich größer sein, da sie an Größe um bis zu 50 % im weiteren Heilungsverlauf abnimmt.
Risiken und mögliche Komplikationen:
Der häufigste Fehler bei der Neubildung der Brustwarze ist, dass sie zu klein ist. Deshalb muss die Brustwarze unmittelbar nach der Korrektur deutlich größer sein als die Gegenseite. Ein weiteres Risiko besteht in dem Verlust der Haut und damit der neuen Brustwarze.
Nachbehandlung:
Unmittelbar nach der Operation wird ein entsprechender Verband zum Schutz der Brustwarze angelegt. Dieser muss für mindestens eine Woche kontinuierlich belassen werden. Weitere spezielle Nachbehandlungstechniken sind nicht notwendig.


Aufbau der Brustwarze mit Verwendung von Brustwarzengewebe der Gegenseite

Alternative operative Technik
Ist die gegenseitige Brustwarze ausreichend groß, so kann die untere Hälfte entnommen werden, um die neue Brustwarze zu bilden. Da dieses die natürlichste Form der Rekonstruktion ist, ist dies das favorisiertes Verfahren. Risiken und mögliche Komplikationen:
Das Hauptrisiko ist der Verlust der neuen Brustwarze durch mangelhafte Blutversorgung. Selten ist ein eingeschränktes Gefühl der gesunden Brustwarze, das zumindest für eine gewisse Zeit, aber auch dauerhaft verbleiben kann.
Nachbehandlung:
Unmittelbar nach der Operation wird ein entsprechender Verband zum Schutz der Brustwarze angelegt. Dieser muss für mindestens eine Woche kontinuierlich belassen werden. Weitere spezielle Nachbehandlungstechniken sind nicht notwendig.


Aufbau des Warzenvorhofes mit Haut aus der Leiste

Operative Technik
Zum Aufbau des Warzenvorhofes kann Haut aus der Leiste verwendet werden, da Leiste und Brustwarze farblich zueinander passen. An der Leiste verbleibt ledigleich eine strichförmige Narbe. Das Hauttransplantat wird um die Brustwarze, die in gleicher Sitzung gebildet wird, gelegt und mit einem Verband fixiert. Nach ca. einer Woche ist die Haut vollständig eingeheilt.
Risiken und mögliche Komplikationen:
Die neue Haut dunkelt häufig nach, was allerdings nicht zu einer wesentlichen Beeinträchtigung des optischen Ergebnisses führt. Seltene Risiken sind der Verlust der Haut. In diesen Fällen muss die Operation erneut durchgeführt werden oder alternativ der Warzenvorhof tätowiert werden.
Nachbehandlung:
Nach einer Woche erfolgt die Abnahme des Druckverbandes, eine spezielle Nachbehandlung ist nicht notwendig.


Aufbau des Warzenvorhofes durch Tätowierung

Operative Technik
Es handelt sich hierbei nicht um eine operative Wiederherstellung des Warzenvorhofes. Wir empfehlen die Durchführung der Tätowierung bei einer entsprechenden ausgebildeten Kosmetikerin. Es handelt sich um ein relativ einfaches Verfahren, wobei allerdings mehrere Sitzungen auf Grund des vorsichtigen Farbfindens und Erreichen der korrekten Farbintensität des Warzenvorhofes notwendig sein können.