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Die Corona-Pandemie hat das Klinikum Bielefeld seit Anfang des Jahres fest im Griff und wirkt sich gravierend auf unsere Organisation insgesamt, die Strukturen, Arbeitsprozesse, die Personal- und Materialwirtschaft sowie natürlich auch auf die Krankenhausfinanzierung aus.

Viele Menschen fragen sich in Anbetracht der im Vergleich zu anderen Ländern geringeren Zahlen an intensiv- oder beatmungspflichtigen COVID-19-Patient*innen sowie der niedrigeren Infektionszahlen insgesamt, ob deutsche Krankenhäuser tatsächlich so sehr belastet sind.

Ein Blick auf die vergangenen Monate zeigt am konkreten Beispiel, wie einschneidend diese Krise für das deutsche Gesundheitssystem und ein kommunales Krankenhaus wie das Klinikum Bielefeld war und weiterhin ist.

Mit Beginn des Lockdowns im März und auch schon einige Wochen zuvor dominierte zunächst die Beschaffung von erforderlicher Schutzausrüstung, Masken, Schutzkitteln sowie Desinfektionsmittel die frühe Phase des Krisenmanagements. Höchste Priorität hatte die Zielsetzung, Patient*innen und Mitarbeiter*innen in allen Bereichen des Hauses bestmöglich vor einer Infektion mit dem Corona-Virus zu schützen. Über einen längeren Zeitraum war die Verfügbarkeit von Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln weltweit stark eingeschränkt, Lieferketten waren unterbrochen und die Krankenhäuser waren gezwungen, völlig unübliche Preise zu akzeptieren und hohe Kosten für die erforderliche Aufrüstung in Kauf zu nehmen.

Zu diesem Zeitpunkt war die Informationslage längst nicht so gut wie heute, die Entwicklungsdynamik der Pandemie weltweit nur schwer zu überblicken und eine Prognose für den Verlauf in Deutschland und in unserer Stadt schwer zu stellen. In dieser Zeit galt es vor allem, Strukturen für das Krisenmanagement aufzubauen und in enger Abstimmung mit der Politik und dem Gesundheitsamt entsprechende Maßnahmen und Prozesse für den Krankenhausbetrieb zu definieren.

Schon sehr frühzeitig sind von Bund und Ländern Maßnahmen ergriffen worden, die die erforderlichen Behandlungskapazitäten für die zu erwartende COVID-19-Welle schaffen sollten. Krankenhäuser wurden angehalten, planbare Aufnahmen, Operationen und Eingriffe zugunsten einer Kapazitätserhöhung für die Versorgung von COVID-19-Patient*innen zu verschieben. Darüber hinaus wurden zusätzliche intensivmedizinische Beatmungsplätze geschaffen und vorgehalten.

Es galt Personalpläne, neue Sicherheitsbestimmungen, Alarmpläne sowie Schulungen für das Personal zu entwickeln und umzusetzen. Ein zentrales Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle wurde auf dem Gelände des Klinikums Bielefeld Mitte eingerichtet, die Zugangssituation für Notfälle musste neu organisiert werden und ganze Stationen zogen um, um neue Bereiche für die optimale und sichere Behandlung von COVID-Patienten zu schaffen. So wurden Besucher- und Patientenströme optimal geleitet und nicht infektiöse strikt von infektiösen Patient*innen getrennt.

Natürlich schaffte auch das Gesetz zum Ausgleich COVID-19 bedingter finanzieller Belastungen der Krankenhäuser eine Entlastung in der Finanzierung dieser weitreichenden Maßnahmen. Dennoch ist der corona-bedingte Mehraufwand in vielen Bereichen natürlich enorm. Das Klinikum Bielefeld ist weit entfernt von einer Rückkehr zum Regelbetrieb und die steigenden Infektionszahlen sowie die aktuelle Herbst-Winter-Periode mit der zweiten Welle bringen weitere Belastungen und Anforderungen mit sich.

Die unglaubliche Unterstützung, die wir sowohl in Form von monetärer Zuwendung als auch durch zahlreiche Sachspenden erhalten haben, wurde für die Bewältigung genau dieser Herausforderungen gewinnbringend eingesetzt. Und sie ist unmittelbar bei den Patient*innen angekommen, die von dieser Pandemie schwer getroffen wurden und die mit einem wirklich schweren Verlauf dieser Erkrankung zu kämpfen hatten. Dies zeigt der ganz persönliche Erfahrungsbericht einer Patientin aus Steinhagen.

Erfahrungsbericht einer COVID-19-Patientin

Hallo an alle Teams des Klinikums Bielefeld Mitte,

ich bin im März 2020 schwer an Covid-19 erkrankt. Ihr alle im Klinikum habt mir ein zweites Leben geschenkt und dafür möchte ich mich gerne noch einmal bei allen bedanken, die in dieser Zeit einen super Job gemacht haben und sich jeden Tag wieder dem Risiko gestellt haben, sich ebenfalls zu infizieren.

Nach 16 Tagen im künstlichen Koma habt Ihr mich zurück ins Leben geholt. Es war ein Schock, denn ich konnte nichts mehr richtig. Arme, Beine und das Gedächtnis hatten mich verlassen und dank Eurer Hartnäckigkeit und Hilfe habe ich es geschafft, wieder fit zu werden. Euer Zuspruch und eure Zuwendung war in den Wochen danach das einzige was uns Patienten blieb, da wir ja keinen Besuch von Familie und Freunden bekommen konnten.

Ihr habt es geschafft, dass ich heute wieder Lust am Leben habe und nicht verzweifelt bin.
Heute geht es mir den Umständen entsprechend gut. Es gibt noch ein paar kleine Baustelle aber auch das ist vielleicht noch zu reparieren.

Ich danke allen und hoffe, dass meine Mail die erreicht, die das geleistet haben.
Danke Euch und bleibt gesund

Frau B.S. aus Steinhagen

Pulsschlag: Interview mit Prof. Dr. Werner Bader über seine Covid19-Erkrankung

Am 03. Oktober 2020 war Prof. Dr. med. Werner Bader, Chefarzt des Zentrums für Frauenheilkunde, zusammen mit seiner Frau bei Radio Bielefeld zu Gast und hat über seine eigene Covid19-Erkrankung gesprochen.

Hier finden Sie das komplette Interview.