Nervenverletzungen

Nervenverletzungen sind häufig durch Schnittwunden und stumpfe Verletzungen an der oberen Extremität zu finden. Im Bereich der unteren Extremität treten sie ebenfalls häufig durch Unfälle, aber auch als unerwünschte Nebenwirkung nach Operationen auf. Die Verletzungen von Nerven sollten - wenn es möglich ist - sofort behandelt werden. Je eher der Nerv genäht wird, desto besser sind die Chancen für die Regeneration. Denn vom Ort der Verletzung muß der Nerv wieder bis zu seinem Muskel oder dem von ihm zu versorgenden Hautareal wachsen. Das geschieht langsam. Man kann davon ausgehen, dass der Nerv mit einer Geschwindigkeit von ca. 0,5 bis 1 mm pro Tag das zu versorgende Areal wiederfindet. Das bedeutet, dass bei einer Nervenverletzung auf Oberarmhöhe die Hand erst nach frühestens einem ¾ Jahr bis 1 Jahr funktionieren kann.

Damit Muskeln und Haut nicht degenerieren, ist also eine frühzeitige Versorgung der Nerven notwendig. Die Klinik ist spezialisiert, Nervennähte unter dem Mikroskop durchzuführen. Die beste Variante ist hierbei - wie bereits ausgeführt - die primäre sofortige Naht des Nervs. Ist dies nicht möglich, so muß im weiteren Verlauf, am besten aber innerhalb von 3 Monaten, eine Nervenrekonstruktion durch ein Transplantat erfolgen. Dieses Transplantat wird in der Regel am Unterschenkel entnommen. Seine Entnahme führt nur zu einer geringen Beeinträchtigung der Sensibilität an der Außenkante des Fußes. Dieses Stück Nerv kann dann den verletzten Nerv überbrücken und führt so zu einer Regeneration. Aber auch hier ist zu beachten, dass von der Stelle der Überbrückung bis zum Muskel oder dem Hautstück der Nerv nur max. 0,5 mm bis 1 mm am Tag wachsen kann.