Hüftkopfnekrose

Hierunter versteht man eine Durchblutungsstörung des Hüftkopfes, die zu einem Absterben (Nekrose) von Knochengewebe führt. Der Hüftkopf ist dann nicht mehr belastbar und die aufliegende Knorpelschicht kann einbrechen.

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Durchblutung. Andere Erkrankungen wie z.B. die Sichelzellanämie aber auch Alkohol und Medikamente wie Cortison können sich negativ auf die Knochendurchblutung auswirken. In vielen Fällen handelt es sich um mehrere Faktoren, die zusammen kommen. Manchmal findet sich keine Ursache. Die Erkrankung macht sich durch Belastungsschmerzen bemerkbar. Wenn der Hüftkopf noch nicht eingebrochen ist, kann versucht werden, das Hüftgelenk zu erhalten.

Anbohrungen (core decompression) können in Anfangsstadien der Hüftkopfnekrose gute Ergebnisse erzielen.
In fortgeschrittenen Stadien ist ein Knochenersatz angebracht. Bei der Umkehrplastik z.B. wird mit einer Hohlfräse ein Zylinder aus dem betroffenen Bezirk herausgenommen, umgedreht und wieder eingesetzt, so dass gesunder Knochen in das Zentrum des Defektes gelangt. Auch eine Auffüllung mit vitalem Knochengewebe z.B. aus dem Beckenkamm ist eine Option. Nach der Operation muss das Bein für sechs Wochen an Gehstützen entlastet werden.

Ist der Hüftkopf bereits eingebrochen, kann das Gelenk in der Regel nicht mehr erhalten werden und der Einsatz eines Kunstgelenkes (siehe Endoprothetik) ist erforderlich.