Zentrum für roboterassistierte Chirurgie OWL
Liebe Patient*innen, liebe Kolleg*innen,
willkommen im Zentrum für Roboterchirurgie OWL.
Der Operationsroboter gilt als modernste Entwicklung auf dem Gebiet der roboterunterstützten Schlüsselloch-Chirurgie. Roboter sind in der Chirurgie zunehmend zu wichtigen Helfern bei komplexen, minimalinvasiven Eingriffen geworden. Darunter auch der „MAKO©-Roboter“ und der „Da Vinci“. Roboter-assistierte Chirurgie bedeutet nicht, dass Sie von einem Roboter operiert werden. Die Roboter dienen als verlängerter Arm der Operateur*innen. Mit deren Unterstützung haben die Operateur*innen Möglichkeiten, die das menschliche Auge und die menschliche Hand noch übertreffen: höchste Präzision und maximale Sichtgenauigkeit.
Der MAKO© Roboterarm, der in der Endoprothetik, zum Einsetzen von künstlichen Gelenken, seit 2018 am Klinikum Bielefeld in der Orthopädischen Klinik genutzt wird, bekommt am Klinikum Bielefeld nun einen Kollegen, den „Da Vinci“. Dieses roboterassistierte Operationssystem gehört zu den modernsten Operationssystemen in Europa und bietet viele Vorteile für die Patient*innen: kleinere Schnitte, verkürzte Operationszeiten, weniger Blutungen, geringere Infektionsraten, weniger Komplikationen sowie weniger postoperative Schmerzen. Der Da Vinci wird am Klinikum Bielefeld künftig bei thoraxchirurgischen Eingriffen sowie bei und allgemein- bzw. viszeralchirurgischen Indikationen und bei gynäkologischen Eingriffen eingesetzt.
Das Da Vinci®-Robotersystem
Dieses Robotersystem besteht aus einer Steuerkonsole, einer patientennahmen Robotereinheit und einem Videoturm. Der Operateur*in steuert über die Konsole die Operation – der Roboter setzt dabei die Handbewegungen an der Konsole hochpräzise dank einer fortschrittlichen Technologie auf die Instrumente der Robotikeinheit um und erlaubt so eine milimetergenaue und exakte Operationsbewegung im OP-Feld. Eigenständig agiert der Roboter dabei nie - Die Kontrolle bleibt vollständig und autark beim Operateur*in, die Patient*innensicherheit ist unser höchstes Gebot und wird dadurch verbessert und keinesfalls gefährdet. Entgegen der herkömmlichen minimal-invasiven Chirurgie (Laparoskopie/Thorakoskopie) kann der Operateur*in ein dreidimensionale Bild mit einer phantastischen Bildqualität betrachten, welches ein noch exakteres und feineres Operieren ermöglicht. Neben diesen Vorteilen können auch Sie als Patient*in Unterschiede fühlen – kleinere Operationsschritte – eine schnellere Erholung nach der Operation und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt sind durch die roboterassistierte Chirurgie zu erreichen.
Das MAKO©-Robotersystems
Der MAKO©-Roboter wird am Klinikum Bielefeld – Mitte seit 2018 eingesetzt und ermöglicht das präzise Einsetzen von künstlichen Knie- und Hüftgelenken. Damit war das Klinikum Bielefeld das erste Krankenhaus in NRW und das 5. in Deutschland, das den MAKO© nutzte, mittlerweile bereits bei über 1000 Operationen. Der Roboter-Arm operiert nicht selbst, sondern assistiert den Operateur*innen bei ihrer Arbeit - dank seiner Unterstützung können die Ärzt*innen noch präziser operieren und es geht weniger gesundes Knochengewebe verloren. Mithilfe eines CT wird bereits vor der OP ein dreidimensionales Bild vom Gelenk erstellt. Durch diese 3D-Bilder wissen die Operateur*innen genau, wie die knöchernen Verhältnisse im Gelenk sind und planen anhand dieser Informationen millimetergenau, wie das künstliche Gelenk optimal eingesetzt und verankert werden kann. Weitere Informationen zum MAKO©-System erhalten Sie hier.
Beteiligte Fachrichtungen und Schwerpunkte
Thoraxchirurgie:
Die Klinik für Thoraxchirurgie unter der Leitung von Dr. Daniel Valdivia, einem erfahrenen da Vinci-Roboter-Chirurg, führt bereits komplexe Eingriffe mit dem da Vinci-System durch. Zu diesen gehören:
- Lungenkrebs oder Lungenherde: vor allem in Fällen, in denen eine sehr präzise Resektion von Lungengewebe durchgeführt werden muss, z. B. um nur ein Segment der Lunge zu resezieren, eine Rekonstruktion der Atemwege oder um gesundes Gewebe zu "retten", die so genannten „lungenparenchymsparenden“ Operationen.
- Chirurgie des Mediastinums oder Mittelfellraums, des Raums hinter dem Brustbein zwischen den beiden Lungenflügeln, wie z.B. bei Tumoren oder die sogenannte Myasthenia Gravis
- Erkrankungen des Zwerchfells.
Aufgrund der umfangreichen Erfahrung von Dr. Valdivia mit dem System bieten wir eine umfassende und individuelle Beurteilung jedes Falles, um die Indikation für die Verwendung des Systems zum Nutzen und Vorteil der Patient*innen zu bestimmen.
Allgemein- und Viszeralchirurgie:
Der Schwerpunkt der Allgemein- und Viszeralchirurgie liegt in der Onkologischen Chirurgie, der Endokrinen Chirurgie und der Minimal-invasiven Chirurgie. Ob bei geplanten oder auch bei Notfalleingriffen, das Team der Allgemein- und Viszeralchirurgie führt Eingriffe jeden Schweregrades minimal-invasiv durch und hat höchste Erfahrung insbesondere in der minimal-invasiven Behandlung von Krebserkrankungen u.a. an der Speiseröhre, dem Magen, der Leber, der Bauchspeicheldrüse, des Dick- und Mastdarms sowie der Nebenniere. Die roboter-assistierte Chirurgie wird vornehmlich bei komplexen Operationen eingesetzt, kann aber bei individueller Therapieplanung auch für andere Eingriffe hilfreich und im Sinne unserer Patient*innen vorteilhaft sein. Das Team um Prof. Binnebösel informiert Sie stets individuell über die für Sie richtige Operationsmethode und –Technik. Für Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung.
Klinik für Allgemein und Viszeralchirurgie
Orthopädie:
Aufgrund einer steigenden Lebenserwartung, aber auch durch zivilisationsbedingte Verhaltensänderungen nehmen verschleißbedingte Erkrankungen des Bewegungsapparates zu. Auch Sportverletzungen und Überlastungsschäden sind häufig zu sehen. Die Entwicklungen in der Endoprothetik und den minimalinvasiven Operationsverfahren, insbesondere auch in der Arthroskopie, bedeuten für die Patient*innen einen großen Fortschritt. Die Orthopädische Klinik setzt bewährte Behandlungskonzepte ein, die stets durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse verbessert werden. Fast das gesamte Spektrum der operativen und konservativen Orthopädie wird angeboten. Spezialisierungen innerhalb dieses großen Spektrums ermöglichen eine Medizin auf hohem Niveau.
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde:
In der chirurgischen Behandlung bösartiger Erkrankungen des Rachens, der Zunge und des Zungengrundes ist die transorale Roboter-assistierte Chirurgie (TORS) eine zunehmende Bedeutung. Mit Hilfe von TORS können Tumore dieser Regionen mit Hilfe eines Operationsroboters mit größtmöglicher Sicherheit bei gleichzeitig minimalem Schaden an gesundem Gewebe entfernt werden.
Die Operation wird weiterhin komplett durch einen HNO-Facharzt*in durchgeführt und die chirurgischen Instrumente mit Hilfe mehrerer Roboterarme gesteuert. Die deutlich verbesserte Darstellung erfolgt über ein 3D-Endoskop, welches ein s Bild des Tumors in 10facher Vergrößerung gewährleistet. So ist es möglich auch in schwer zu erreichenden, engen Regionen des Rachens und Zugengrundes sehr präzise und gleichzeitig schonend durch den Mund zu operieren.
Wir verwenden an unserer Klinik das „DaVinci“-System. Der mögliche Einsatz der Roboter-assistierten Chirurgie wird mit Ihnen in einem ausführlichen Gespräch besprochen.
Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Frauenheilkunde:
Die minimal-invasive-Chirurgie gehört zu den Standard-Operationsverfahren unserer Klinik. Nur noch selten muss man bei bestimmten Krankheitsbildern daher einen klassischen Bauchschnitt durchführen. Die Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass in diesen, für den/die Patient*in weniger belastenden Operationstechniken, kontinuierlich weitere Entwicklungen stattgefunden haben. So wird die Roboterchirurgie als neuestes Verfahren bei komplexen gynäkologischen Senkungseingriffen, bestimmten Krebserkrankungen und ausgewählten anderen Krankheitsbildern in unserer Klinik eingesetzt.
Der Roboter unterstützt hierbei die Arbeitsweise der Gynäkolog*innen, arbeitet aber nicht selbstständig, so dass mit diesem intelligenten System eine Verbesserung der Strategie, aber nicht eine Menschen ferne Operation stattfindet. Zudem ist das Operieren mit dem Roboter nicht nur für den/die Patient*in von Vorteil, sondern auch für den/die Operateur*in. Die physiologische Handhabung der Instrumente erleichtert es uns, gezielter und entspannter zu operieren und damit auch längere operative Zeiten an der/dem Patient*in verbringen zu können, was damit sowohl dem/der Patient*in als auch den Operateur*innen zugutekommt.
Sprechen Sie uns gerne an, ob auch in Ihrem Falle ein Roboter assistiertes Verfahren angewandt werden kann.
Allgemeinchirurgie und Koloproktologie (Rosenhöhe):
Im Klinikum Bielefeld - Rosenhöhe werden traditionell in der Allgemeinchirurgie und Koloproktologie schwerpunktmäßig Dickdarm und Mastdarmerkrankungen einschließlich Inkontinenz und Stuhlentleerungsstörungen auf höchstem Niveau behandelt. Unser Team führt die meisten Operationen inklusive der onkologischen Operationen an Dickdarm und Mastdarm weitestgehend minimal-invasiv unter Nutzung der modernen laparoskopischen Technik durch. Oftmals kommt die 3D-Laparoskopie zum Einsatz.
Die roboterassistierte laparoskopische Chirurgie wird zunehmend in diesen Bereichen eingesetzt. Ob diese Methode bei Ihnen vorteilhaft sein kann, wird unser Team im Rahmen der Sprechstunde mit Ihnen individuell im Vorfeld besprechen und gemeinsam mit Ihnen das passende Operationsverfahren festlegen.
News: Klinikum Bielefeld eröffnet Zentrum für roboterassistierte Chirurgie OWL

Das Klinikum Bielefeld hat ein modernes Zentrum für roboterassistierte Chirurgie eröffnet, in dem die roboterassistierten Chirurgiesysteme mit den Namen „Da Vinci“ und MAKO© in den Bereichen der Weichteil- und Knochenchirurgie eine wichtige Rolle spielen.
Die roboterassistierte Chirurgie ist eine der modernsten Entwicklungen auf dem Gebiet der minimalinvasiven Chirurgie und bietet zahlreiche Vorteile für Patient*innen und Operarteur*innen. Weiterlesen....